Organisiert von Louise Atkinson (Université Paris-Nanterre), Theresa Ehret (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Université de Strasbourg), Claire Milon (Université de Strasbourg) und Max Thomé (Université de Strasbourg / Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
16 juin 2022, MISHA, Strasbourg – mit Unterstützung des CIERA
Das Programm finden Sie hier.
Dieser Studientag steht in der interdisziplinären und transnationalen Tradition der Workshops, die vom deutsch-französischen Verein junger Forscher*Innen GIRAF-IFFD, dessen Mitglied wir sind, organisiert werden. In diesem besonderen Jahr, in dem GIRAF sein 20-jähriges Bestehen feiert, laden wir zu einer Reflexion über die Ernährung ein, die sich um eine bewusst provokative Formulierung dreht: Genuss oder Subsistenz. Diese beiden Begriffe scheinen oft diametral entgegengesetzt zu sein, treffen aber dennoch in einer Vielzahl von Zusammenhängen aufeinander. Anhand von Themen wie Askese, Essstörungen oder sogar religiösen Tabus soll diese Gegenüberstellung einen neuen Blick auf die Esspraktiken und die Identitäten, die sie widerspiegeln, werfen und gleichzeitig versuchen, dem Begriff „Genuss“ seine wissenschaftliche Legitimität zurückzugeben.
Die Erforschung von Ernährungspraktiken hat in Deutschland und Frankreich eine unterschiedliche Tradition, weshalb wir junge Fachleute aus beiden Ländern zusammenbringen wollen. Damit möchten wir dieses Treffen in den neuesten Entwicklungen zur Entgrenzung der Geistes- und Sozialwissenschaften einordnen. Diese Tendenz, die ihren Ursprung in dem englischsprachigen Konzept der Food Studies hat, zielt darauf ab, der Ernährung als einer sozialen Tatsache gerecht zu werden. In diesem Sinne wollen wir einen transdisziplinären und deutsch-französischen Dialog fordern, der im Juni 2022 im Konferenzsaal der MISHA in Straßburg stattfinden soll. Ziel ist es auch, im Anschluss an diese Veranstaltung eine zweisprachige Publikation zu erstellen.